Warnhinweis Bremse, der ultimativ-Thread

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Marc Welsch
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Warnhinweis Bremse, der ultimativ-Thread

Ungelesener Beitrag von Marc Welsch »

So, die meisten kennen das Problem schon aus eigener Erfahrung, wenn das ( ! ) blinkend und piepsend signalisiert, daß entweder etwas mit dem Bremsdruck oder mit dem Bremsflüssigkeitsstand nicht stimmt. Manchmal tritt dieses Problem sporadisch, manchmal bei Erschütterungen (z.B. Einfahrten), manchmal aber auch regelmäßig auf.

In diesem Forum gibt es schon mehrere Threads zu diesem Thema. Leider gibt es auch tatsächlich mehrere Ansatzpunkt zur Behebung. Enstrpechend eröffne ich diesen Thread um der jeweiligen Ursache etwas systematischer und gezielter bei zu kommen.

Bisher sind mir 5 Ursachen bekannt, diese stelle ich hier jetzt zur Diskussion. Schön wäre es natürlich, wenn wir alle 5 Ursachen an irgendwelchen individuellen Erkennungsmerkmalen unterscheiden könnten, sodaß eine zielgerichtete Reparatur machbar ist. Falls es noch mehr als 5 Ursachen geben sollte, dann immer her damit!

Also:

1. Ursache: die Bremsbeläge und die Bremsscheiben sind verschlissen. Dadurch ist so viel Bremsflüssigkeit in den Bremskolben, daß der Vorratsbehälter zu leer ist und der Sensor, welcher den Flüssigkeitsstand kontrolliert Alarm gibt.
Wenn die vorderen Bremsen sich abgenutzt haben, gibt es einen Warnsensoren in den Bremsbelägen, wird dieser Sensor aktiviert erscheint ein gesonderter Warnhnweis im Cockpit (das Ausrufezeichen mit den unterbrochenen Klammern). Anders sieht es bei der hinteren Bremse aus, dort gibt es keinen Warnsensor, entsprechend kommt auch keine Warnung. Um Ursache 1 auszuschließen sollte man also die hinteren Bremsscheiben und Beläge auf Dicke/Abnutzung kontrollieren.

2. Ursache: das Bremssystem verliert wirklich irgendwo Bremsflüssigkeit. Bislang ist das beim PLUS zum Glück Theorie. Ich hatte noch keinen gesehen, der ein entsprechendes Problem hatte. Dennoch muß es hier der Vollständigkeit halber aufgeführt werden, weil es auch die Gefährlichste Ursache ist.

3. Ursache: der Sensor am Flüssigkeitsbehälter spinnt oder ist defekt. Passiert soetwas? Kann man den Sensor testen oder ausmessen?

4. Ursache: wie Sebastian K. schon mal erklärt hat, können wohl die Ventile im Bremskraftverstärker aufgeben und somit quasi im Bremskreislauf "lecken". Sprich es fließt Bremsflüssigkeit, der Druck baut sich ab, obwohl das Ventil geschlossen ist und somit keine Flüssigkeit fließen sollte. Ist das richtig so? Merkt man beim betätigen der Bremse etwas davon? Blinkt das Warnsignal dann immer, auch gleich beim Start?

5. Ursache: der Druckspeicher für das Bremssystem hinter der Stoßstange ist defekt. Ich weiß nicht genau, wie dieses Bauteil funktioniert, dennoch besteht zumindest die Möglichkeit, daß es kaputt gehen kann. Selbe Fragen, wie bei Ursache 4, merkt man beim betätigen der Bremse etwas davon? Blinkt das Warnsignal dann immer, auch gleich beim Start?

Da die Ursachen 3 bis 5 doch häufiger auftreten, wäre es nun gerade bei diesen drei Punkten äußerst interessant sie analytisch unterscheiden zu können. Würde man sie alle drei pauschal tauschen, ist man schon bei einem Materialwert von ca. EUR 1.000. Insofern macht es Sinn hier systematisch vorzugehen.
Schöne Inselgrüße Marc

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Sven Finkemeyer
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Ungelesener Beitrag von Sven Finkemeyer »

Zu 5:

Die Sache mit dem Druckspeicher ist schon im Typ44 ein Problem. Soweit ich es weiß ist der Druckspeicher mit Stickstoff gefüllt welcher sich im Laufe der Jahre "verdünnisiert" wodurch der Speicher nicht mehr genug Gegendruck erzeugt, den Druck der Hydraulik somit nicht mehr richtig speichern kann.

Beim Typ44 immer gut daran zu erkennen, das bei zügig und voll durchgetretenem Pedal das Pedal recht weich wirkt und scheinbar pulsiert.
Die Warnleuchte leuchtet dann meist schon auf.
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Jens Heeren
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Ungelesener Beitrag von Jens Heeren »

Beim Typ44 kann man durch mehrfaches kräftiges drücken des Bremspedals die Warnmeldung fast immer erreichen.
Mark
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Ungelesener Beitrag von Mark »

Ich habe dieses Problem auch bei meinem Plussi. Allerdings kommt diese Meldung nur dann wenn ich kurz nach dem anlassen laengere Zeit auf der Bremse stehe. Ansonsten hab ich noch keine defizite in der Bremsleistung festgestellt... wobei mir natuerlich auch die Vergleichsmoeglichkeit fehlt.
Sebastian K.
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Ungelesener Beitrag von Sebastian K. »

Also, mal zum BKV - der arbeitet hydraulisch und bekommt seine hydraulik mit ~100bar aus dem Druckspeicher. Den Druckspeicher kann man als Ursache erst betrachten wenn der BKV als intakt getestet wurde (wenn über diesen Druck verschwindet kann die Bombe nie komplettenn Druck aufbauen). Daher am BKC die obere Leitung abschrauben und motor laufen lassen (Bremse jetzt nicht treten!!!) - wenn jetzt aus dem anschluss am BKV Tropfmengen austreten ist er intern undicht - das Öl kann abfließen auch wenn die bremse nicht betätigt wird. Wenn das Autio nun länger stehjt wandert der komplette Druck aus der Bombe direkt durch den BKV und die Rücklaufleitung zurück in den Vorratsbehälter.
Wenn der BKV dicht ist leitung wieder anschruaben eine weile noch laufen lassen damit maximaler druck in der Bombe gespeichert wird, dann abstellen unt testen wie viel Tretvorgänge noch verstärkt werden/wann das Pedal hart wird!

Die Kontakte am Vorratsbehälter und Bremsbelägen kann man mit Kabel brücken bzw ausstecken (ist ein Öffner und ein Schließer) - so kan ein Fehler hier ausgeschlossen werden.

Gruß,
Sebastian.
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Marc Welsch
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Ungelesener Beitrag von Marc Welsch »

So nun sind wir soweit, daß wir systematisch die Punkte in einer klaren Reihenfolge abarbeiten können, um zielgerichtet den Fehler der piepsenden Bremsenwarnmeldung ( ! ) zu finden und zu beheben, Fazit:

1. Ganz wichtig ist natürlich als erstes zu überprüfen, ob das komplette Bremssystem wirklich dicht ist. Das ist dann nämlich nicht nur nervig, sondern in erster Linie vor allem gefährlich. Wenn also der Bremsflüssigkeits-Ausgleichbehälter nicht konstant gleich voll ist, sondern immer weiter verliert, ist äußerste Vorsicht geboten.

2. Wenn der Ausgleichbehälter immer relativ gleich voll ist, sollte man als nächstes mal den Stecker der unten an diesem Behälter ist abziehen. An diesem Stecker ist ein kleiner Schwimmer, ist dieser "oben" (es ist also ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden) ist der Kontakt offen und alles ist ok. Dieser Schwimmer hängt aber sehr gerne mal, dann signalisiert der Kontakt "zu" und es kommt zum Warnsignal.
Wenn man den Stecker nun abzieht, ist dieser Kontakt logischer weise immer "offen". Wenn dann keine Warnung mehr ertönt, ist es sehr sicher, daß dieser Kontaktgeber (893 611 377 A, unter EUR 10) defekt ist.
Übrigens tritt dieser Fehler zu beginn sehr gerne und häufig an z.B. Einfahrten auf, wenn es also zu Erschütterungen kommt, am Anfang ist der Schwimmer nur empfindlich und meldet hin und wieder eine Warnung, nur dies häuft sich dann immer mehr. Diese Diagnose macht natürlich nur Sinn, wenn die Bremsflüssigkeit im Ausgleichbehälter auf Maximum steht.

3. Wenn es Fehlerquelle 1 und 2 nicht waren, sollte man als nächstes die hintere Bremse begutachten. Sind die Bremsbeläge/Scheiben am Verschleißlimit und/oder ist der Federhebel der Handbremse fest, dann sind die Bremskolben soweit ausgefahren und somit mit Bremsflüssigkeit gefüllt, daß die Bremsflüssigkeit unter das Minimum fällt und besagter Schwimmer eine Warnmeldung ausgibt. Dann muß man die gesamte Hinterachs-Bremse überholen/erneuern.

4. Wenn die Fehlerquellen 1 bis 3 alle ausgeschlossen wurden, sollte man als nächstes dem Bremskraftverstärker kontrollieren. Direkt unter dem Ausgleichsbehälter sitzt der Hauptbremszylinder (mit zwei dicken Bremsröhrchen mit 12er Kontermuttern), an diesen HBZ schließt sich Richtung Spritzwand der Bremskraftverstärker an, dieser geht durch die Spritzwand durch und ist am Bremspedal angelenkt. An dem BKV befinden sich zwei dünnere Bremsröhrchen mit 10er Kontermuttern.
Der BKV ist im Prinzip ein Ventil, wenn man die Bremse nicht betätigt ist der BKV zu und sollte keine Bremsflüssigkeit hindurchlassen. Entsprechend kann man bei laufendem Motor das obere Bremsröhrchen (ganz an der Spritzwand) abschrauben und es sollte keine Bremsflüssigkeit austreten. Ist dies doch der Fall, ist das Ventil im BKV nicht mehr ganz dicht und der Druck kann sich abbauen, es kommt zur Warnmeldung.
Diese Warnmeldung tritt in der Regel nur auf, wenn das Auto länger gestanden hat und dann auch nur kurz nach dem Start, nach kurzer Zeit erlöscht sie von selbst. Im laufenden Betrieb kann das Bremssystem so viel Druck aufbauen, daß es die Tropfmengen, welche durch das Ventil drücken, überspielen kann.
Dieser Druckverlust ist außerdem zumindest zu Beginn so minimal, daß man keine Veränderung beim Pedalgefühl oder der Bremswirkung fest stellt. Leider ist dieses Bauteil mit EUR 650 ziemlich teuer und der Austausch ist eine ziemliche Fummelarbeit.

5. Wenn es die Fehlerquellen 1 bis 4 nicht waren kann es eigentlich nur noch der Druckspeicher sein. Das ist die "schwarze Bombe" auf der Fahrerseite hinter der Stoßstange.

Theoretisch könnte es außerdem noch der Bremsdrucksensor am Bremskraftverstärker, der Hauptbremszylinder oder das Kombiinstrument sein. Diese Fehlermöglichkeiten würde ich nur erst mal sehr theoretisch betrachten, da sie in meinem Erfahrungsbereich noch nie aufgetreten sind.

So, ich habe mit dem "Warn-Gepiepse" fast 8 Jahre gelebt, ich hoffe, diese Anleitung hilft Euch, dieses nervtötende Thema schneller in den Griff zu bekommen!
Schöne Inselgrüße Marc

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Marc Welsch
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Ungelesener Beitrag von Marc Welsch »

Marc Welsch hat geschrieben:2. Wenn der Ausgleichbehälter immer relativ gleich voll ist, sollte man als nächstes mal den Stecker der unten an diesem Behälter ist abziehen. An diesem Stecker ist ein kleiner Schwimmer, ist dieser "oben" (es ist also ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden) ist der Kontakt offen und alles ist ok. Dieser Schwimmer hängt aber sehr gerne mal, dann signalisiert der Kontakt "zu" und es kommt zum Warnsignal.
Wenn man den Stecker nun abzieht, ist dieser Kontakt logischer weise immer "offen". Wenn dann keine Warnung mehr ertönt, ist es sehr sicher, daß dieser Kontaktgeber (893 611 377 A, unter EUR 10) defekt ist.
Übrigens tritt dieser Fehler zu beginn sehr gerne und häufig an z.B. Einfahrten auf, wenn es also zu Erschütterungen kommt, am Anfang ist der Schwimmer nur empfindlich und meldet hin und wieder eine Warnung, nur dies häuft sich dann immer mehr. Diese Diagnose macht natürlich nur Sinn, wenn die Bremsflüssigkeit im Ausgleichbehälter auf Maximum steht.
Nun habe ich die Information bekommen, daß der Kontaktgeber nicht vom Ausgleichsbhälter zu trennen wäre und das man dann den ganzen Ausgleichsbhälter austauschen müsse um dem Problem des klemmenden Schwimmers bei zu kommen.
Im Teilefilm sieht es allerdings danach aus, als ob der Kontaktgeber auch einzeln tauschbar wäre. Hat da schon jemand explizite Erfahrungen?
Schöne Inselgrüße Marc

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Roland Elster
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Ungelesener Beitrag von Roland Elster »

Hallo,
hatte das Problem auch schon, lag bei mir aber am Schwimmerschalter vom Hydraulikölbehälter der Servolenkung.
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Marc Welsch
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Ungelesener Beitrag von Marc Welsch »

So, bei mir war es in der Tat der Schwimmer im Ausgleichsbehälter. Der Kontaktgeber des selbigen läßt sich übrigens separat wechseln, allerdings stellt offensichtlich nicht der Geber das Problem da, sondern der Schwimmer im Behälter selbst.

Der Schwimmer selbst ist fast so groß, wie der Ausgleichsbehälter selbst und hat wie ein Mercedes-Stern drei Spitzen. An jeder Spitze ist ein Auftriebskörper befestigt, einen dieser weißen Auftriebskörper sieht man, wenn man ganz frontal auf den Behälter schaut.
Wenn man den Behälter in der montierten Position schüttelt, muß man erkennen können, das sich dieser Auftriebskörper auch bewegt, tut er dies nicht, ist er "fest".

Der gesamte Behälter inkl. Geber und Schwimmer (4A0 611 301 N) kostet neu EUR 60, der Wechselaufwand beträgt keine 15 Minuten.
Schöne Inselgrüße Marc

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Carsten Nitzsche
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Ungelesener Beitrag von Carsten Nitzsche »

Roland Elster hat geschrieben:Hallo,
hatte das Problem auch schon, lag bei mir aber am Schwimmerschalter vom Hydraulikölbehälter der Servolenkung.
Das ist ja ein völlig neuer Aspekt, oder? Wie teuer war der Wechsel?
[url=http://www.treser-club.com/mgl/006/m.html]Mein S6[/url]
[url=http://www.treser-club.com]Homepage des Treser-Club e.V.[/url]
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Marc Welsch
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Ungelesener Beitrag von Marc Welsch »

Carsten Nitzsche hat geschrieben:
Roland Elster hat geschrieben:Hallo,
hatte das Problem auch schon, lag bei mir aber am Schwimmerschalter vom Hydraulikölbehälter der Servolenkung.
Das ist ja ein völlig neuer Aspekt, oder? Wie teuer war der Wechsel?
Das sehe ich auch so. Interessant wäre vor allem die Dyagnose und ob es dadurch zu Auffälligkeiten (Bremse/Lenkung) gekommen ist.
Schöne Inselgrüße Marc

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Roland Elster
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Ungelesener Beitrag von Roland Elster »

Das Teil hab ich noch nicht gewechselt, tritt nur selten auf. Ist aber deffinitiv der Schwimmer bei mir.
Sebastian K.
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Ungelesener Beitrag von Sebastian K. »

Sodele, Thorsten war gestern bei mir - er hatte auch häufig das rote ausrufezeicehn im KI stehen. Bei ihm war es auch (leider) der BKV.
Sinnvoll ist es in dem Zuge auch gleich das Hydrauliköl auszutauschen um nich das alte Öl durch den neuen BKV zu Pumpne - benötigt werden dann etwa 2,5l

Vielleicht kann Torsten noch etwas dazu sagen wie sich das Bremsverhalten/das Gefühl des Bremspedals verändert hat (bei mirt ist das schon wieder zu lange her). Bei mir war das Pedal etwas 'schwammig/weich' und danach war der Bremsdruck schöner dosierbar und das Pedal straffer....

Gruß,
Sebastian.
Martin G.
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Ungelesener Beitrag von Martin G. »

Bremskraftverstärker auf Dichtheit prüfen

Rücklaufleitung vom Bremskraftverstärker abschrauben.
Hinweise:

Bei defektem Bremskraftverstärker tritt Hydrauliköl aus der Rücklaufleitung aus.
Ein tropfenweiser Austritt des Hydrauliköls ist bedeutungslos.
Das hat mir eben ein Audimechaniker aus der bekannten Hilfsquelle mitgeteilt. Also tropfenweiser Austritt ist normal!

mfg Martin
Christian Thömmes
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Bremsdruckspeicher

Ungelesener Beitrag von Christian Thömmes »

Hallo Ihr Lieben,

ich hab ja hier wirklich lange nichts von mir gegeben, aber jetzt will ich mal ein bisschen "klugscheißen" :wink:

Der Bremsdruckspeicher (Bombe) kann keinen Druck aufbauen, das macht die Hydraulikpumpe, die ja gelegentlich auch leckt... :shock:

Die Aufgabe der "Bombe" ist es, den zentralen Hydraulikdruck für eine gewisse Zeit zu speichern, damit bei hohem Druckbedarf (mehrmaliges Bremsen mit gleichzeitigem Lenken und zusätzlich aktiver Niveuregulierung oder was auch immer sonst noch) auch wirklich noch jeder Hydraulikdruck-"Verbraucher" bedient werden kann.

Das macht das gute Stück so, dass die "Bombe" mittels einer Membran von der Hydraulikflüssigkeit getrennt mit Stickstoff befüllt ist. Dieser Stickstoff ist im Gegensatz zur Hydraulikflüssigkeit kompressibel. Wenn jetzt die Hydraulikpumpe Druck liefert, wird die Membran gegen den Stickstoff gedrückt, dieser wird komprimiert und "speichert" somit Druck, der wieder freigegeben wird, wenn der Hydraulikdruck nachlässt. Das hat übrigens den Vorteil, dass Druckspitzen "abgefedert" werden, und die "Bombe" somit unser gesamtes Zentralhydrauliksystem "entlastet".

Dummerweise kann über die Jahre der Stickstoff durch die Membran in die Hydraulikflüssigkeit "abhauen". Das Stickstoffvolumen und damit der Gegendruck des Stickstoffs gegenüber der Hydraulikflüssigkeit wird also immer weniger. :roll:

Theoretisch kann man die "Bombe" reaktivieren, indem man Stickstoff wieder nachfüllt. Das Problem ist aber

1. dass die "Bombe" kein Nachfüllventil hat und
2. der richtige Stickstoffdruck nicht bekannt ist :(

Das Ganze ist mir gut bekannt durch meinen Citroen DS mit Hydropneumatik, die exakt genau so funktioniert. Die "Kugeln" des Citroens kann man übrigens in Fachbetrieben nachfüllen lassen, kostet nicht die Welt. Ich werde mal fragen, ob die das auch für unsere "Bomben" machen können und wollen. Problem ist eben nur der unbekannte Solldruck des Stickstoffs.

So - der ein oder andere wird sich jetzt fragen: "Und, was soll das jetzt????"

Ich wollte eigentlich nur sagen, dass der fehlende Gegendruck der "Bombe" - auch in meinem PLUS - regelmäßig dazu führt, dass bei Anlassen des Fahrzeug das "!" blinkt. Der Effekt wird verstärkt durch gleichzeitiges Bremsen und / oder Lenken.

Das ist aber solange meiner Ansicht nach nicht wirklich schlimm, solange die Pumpe funktioniert.

Meine Hydraulikpumpe war auch mal undicht, da hat mein PLUS auf der Autobahn beim Bremsen regelmäßig mit dem "!" geblinkt und gepiepst (wobei der Piepser einen Wackler hat... :oops: ). Das war mir dann wirklich nicht mehr egal. die Bremsleistung war auch merklich schlechter.

Also: Wenn alles andere in Ordnung ist, dann ist das Piepsen und Blinken nach dem Anlassen meines Erachtens nicht wirklich bedenklich.

So - genug geschlaumeiert.

Beste Grüße!

Christian
.... und es geht doch!
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